2. Dezember 2009

Michaela Kaněrová

 

Die uneingeleiteten Nebensätze

 

Das Thema ist die Problematik der uneingeleiteten Nebensätze.

Die Meinungen des Autors sind, dass die uneingeleiteten Nebensätze viele Schwierigkeiten haben, weil die grammatische Bechreibung viele Unklarheiten und Ungenauigkeiten enthält  und gibt keine genaue Regularitäten an.

Es gibt verschiedene Arten nach der Satzgliedfunktion und verschiedene Typen nach der Satzgliedstellung.

Die Arten – Objektsätze, Subjektsätze, Attributsätze, Konditionalsätze, Konzessivsätze und Konsekutivsätze.
Die Typen – die uneingeleiteten Nebensätze haben keine Endstellung des finiten Verbs aber können  Erststellung oder Zweitstellung des finiten Verbs haben.

Die uneingeleiteten Nebensätze sind nur von bestimmten Verben abhängig und können nach bestimmten Adjektiven und Substantiven stehen. Diese Sätze haben kein Einleutungswort, z.B. Konjunktion, Relavitpronomen, Relativadverb oder Fragewort. Es ist auch möglich die uneingeleiteten Nebensätze aus den eingeleiteten Nebensätze zu eklären und abzuleiten.
z.B.: Wenn er die Prüfung besteht, freuen wir uns.
 
         Besteht er die Prüfung, freuen wir uns. S.-11

Bei dieser Transformation werden die einleitenden Konjunktion(dass, wenn, ob, obwohl) eliminiert. Dann das finite Verb verändert ihre Stelle, erste(Konjunktion ob, wenn, obwohl) oder zweite (Konjunktion dass).

Arten der uneingeleiteten Nebensätze
Objektsätze
Objektsätze haben Zweitstellung des finiten Verbs und sind mit den Konjunktionen dass und ob verbunden. Objektsätze unterscheidet sich nach bestimmten semantischen Gruppen von Verben, Adjektiven, Substantiven  bei dennen die Konjunktion dass und ob eliminiert ist:
z.B.:bei Verb, dass – Er behauptet, dass er die Aufgabe noch nicht verstanden habe.
                                        – Er behauptet, er habe die Aufgabe noch nicht verstanden.S.-15

 z.B.: bei Verb, ob –  Er weiss nicht, ob er zur Arbeit gehen kann(oder nicht).
                                     – Er weiss nicht, kann er zur Arbeit gehen oder nicht.S.-15

 z.B.: bei Adjektiv, dass – Ich bin gewiss, dass er die Arbeit pünktlich abschliesst.
                                               –  Ich bin gewiss, er schliesst die Arbeit pünktlich ab.S.-15

 z.B.: bei Adjektiv, ob – Ich bin mir nicht sicher, ob er die Arbeit püntklich abschliesst(oder nicht).                                                                                            
                                          – Ich bin mir nicht sicher, schliesst er die Arbeit pünktlich ab oder nicht.S.-15

z.B.: bei Substantiv, dass – Er hat die Hoffnung, dass sie die Prüfung sehr gut besteht.                                                        
                                          – Er hat die Hoffnung, sie wird (werde) die Prüfung sehr gut bestehen.S. – 16

z.B.:bei Substantiv, ob – Er lebt in der Ungewissheit, ob die Operation geglückt ist(oder nicht).                        
                                               – Er lebt in der ungewissheit, ist die Operation geglückt oder nicht. S. – 16

Subjektsätze
Subjektsätze sind mit den Konjunktionen dass und ob verbunden und haben Zweitstellung des finiten Verbs. Es unterscheidet sich bei bestimmten Gruppen von Verben, bei denen die Konjunktion dass, wenn und als ob eliminiert ist:
z.B.: Es freut ihn, dass(wenn) die Operation gelungen ist.
         Es freut ihn, die Operation ist gelungen. S.-16

z.B.: Es schien ihm, dass(als ob) der Vortrag bald zu Ende ist.
          Es schien ihm, der Vortrag ist (sei) bald zu Ende. S.-16

Weiter die Gruppen von Adjektiven, wo die Konjunktion dass (wenn) eliminiert ist:
z.B.: Es ist besser, dass (wenn) du pünktlich kommst.
          Es ist besser, du kommst pünktlich.
S.-17

 Dann bestimmte Gruppen von Substantiven, bei denen die Konjunktion dass eliminiert ist:
z.B.: Sein Vorteil war, dass er sich gut vorbereitet hatte.
          Sein Vorteil war, er hatte sich gut vorbereitet.
S.-17

Konditionalsätze
Diese Sätze haben Erststellung des finiten Verbs und sind mit den Konjunktionen wenn und obwohl verbunden. Konditionalsätze enthalten keine modalen Hilfsverben, bei denen die Konjunktion wenn und falls eliminiert sind und sind von bestimmten Verben unabhängig.
z.B.: Wenn (falls) die Sonne scheint, gehen wir baden.
          Scheint die Sonne, gehen wir baden.
S.-17

 Oder Konditionalsätze enthalten modales Hilfsverben(sollen, wollen), bei denen die Konjunktion wenn und falls eliminiert sind und sind von bestimmten Verben unhabhängig.
z.B.: Wenn (falls) die Sonne scheinen sollte, gehen wir baden.
       
  Sollte die Sonne scheinen, gehen wir baden.S.-17

Konzessivsätze
Konzessivsätze sind mit den Konunktionen wenn und obwohl verbunden und haben Erststellung des finiten Verbs. Diese Sätze enthalten keine modalen Hilfsverben, bei denen die Konjunktion wenn eliminiert ist und sind von bestimmten Verben unabhängig.
z.B.:Wenn das Wetter auch schlecht war, er ging doch baden. (ging er doch baden)
       
War das Wetter auch schlecht, er ging doch baden. (ging er doch baden).S.-18

 Oder können diese Sätze mit dem modalen Hilfsverb (mögen), wo die Konjunktion wenn eliminiert ist und sind von bestimmten Verben unabhängig.
z.B.: Wenn das Wetter auch schlecht sein mag(möge), geht er doch baden. (er geht
         doch baden).
        Mag (möge) das Wetter auch schlecht sein, er geht doch baden. (geht er doch
        baden).
S.-18

Dann Konzessivsätze enthalten keine modalen Hilfsverben, wo die Konjunktion obwohl, obgleich und trotzdem durch Partikel auch im Nebensatz oder durch Partikel doch im Hauptsatz ersetzt sind:
z.B.: Obwohl das Wetter schlecht  war, ging er baden.
      
 War auch das Wetter schlecht (war das Wetter auch schlecht), er ging doch 
         baden(ging er doch baden).
S.-18

 Oder enthalten diese Sätze das modale Hilfsverb, wo die Konjunktion obwohl, obgleich und trotzdem durch die Partikel auch im Nebensatz oder durch die Partikel doch im Hauptsatz ersetzt sind:
z.B.:Obwohl, obgleich, trotzdem das Wetter schlecht ist, geht er baden.
       
Mag (möge) das Wetter auch schlecht sein, er geht doch baden (geht er doch baden).S.-18

Zwischen  der uneingeleiteten Konditional- und Konzessivsatz sind keine unterschiedliche Merkmale und Konzessivsätze werden, wie bei Konditionalsätze,  im gleichen oder ähnlichen Sinne zwischen Indikativ und Konjunktiv unterschieden.

Was Indikativ im Konditionalsatz betrifft, benutzt man Indikativ Präsens und Futur I. und dieses bezieht sich auf die Gegenwart oder Zukunft: z.B. Ist schönes Wetter, geht er baden.S.-39

Oder benutzt man Indikativ Präteritum, Perfekt und Plusquamperfekt und dieses bezieht  sich auf die Vergangenheit:
z.B.: Ist im Urlaub das Wetter schön gewesen, hat er Ausflüge gemacht.S.-39
         
In diesem Fall handelt es sich um einen reallen Konditionalsatz.

Was des Konjunktivs im Konditionalsatz betrifft, benutzt man entweder Konjunktiv Präteritum oder die Form mit würde und dieses bezieht sich auf die Gegenwart oder Zukunft.:
z.B.: Wäre das Wetter schön, ginge sie baden.S.-39
         Würde sein Freund kommen, gingen sie baden.S.-39
Im diesen Fall handelt es sich um einen potentiellen Kondionalsatz.   

Oder benutzt man Konjunktiv Plusquamperfekt und es bezieht sich auf die Vergangenheit.
Im diesen Fall handelt es sich um einen irrealen Konditionalsatz.:
z.B.: Wäre das Wetter schön gewesen, hätte er einen Ausflug gemacht.
(D.h.: Das Wetter ist nicht schön gewesen, er hat keinen Ausflug gemacht.)
S.-40

 
Typen der uneingeleiteten Nebensätze
Nach der Satzgliedstellung unterscheidet sich folgende Typen der uneingeleiteten Nebensätze:

 1)      Uneingeleitete Nebensätze mit Erstestellung des finiten Verbs
-Diese Stellung haben Objektsätze mit Konjunktion ob und sie sind nicht abhängig davon,   
  ob sie von Verben, Adjektiven oder Substantiven abhängig sind.
-Und diese Stellung haben auch Konditional- und Konzessivsätze, unabhängig davon, ob
  dieses Verb ein Vollverb oder ein modales Hilfsverb ist.

 2)      Uneingeleitete Nebensätze mit Zweitstellung des finiten Verbs
-Diese Stellung haben Objektsätze mit Konjunktion dass und sie sind nicht abhängig davon,
 ob sie die Verben, Adjektiven oder Substantiven abhängig sind.
– Noch haben diese Stellung Subjektsätze und sie sind nicht abhängig davon, ob sie bei
  Adjektiven, Substantiven oder Verben stehen.
– Und Zweitstellung des finiten Verbs haben die uneingleiteten Nebensätze, wenn sie auf indirekte Rede verändern und sind als Objektsätze interpretiertbar.
Es gibt besondere Gruppe von Verben, die Nebensätze mit Konjunktionen dass bilden können, aber diese Sätze können nich uneingeleitet sein.
Verben des Nicht-Sagens und Verheimlichens – behalten, verdunkeln, verheimlichen
z.B.: Er verheimlicht uns, dass er das Buch gekauft hat.
     
 * Er verheimlicht uns, er hat das Buch gekauft.S.-26Verben des Nicht-Verlassens – abraten
z.B.: Er rät ihnen ab, dass sie sich operieren lassen.
      * Er rät ihnen ab, sie sollen sich nicht operieren lassen.S.-28

Antonyme Verben der Nichtwahrnehmung – ignorieren, übergehen
z.B.: Er übersieht, dass er einen Fehler gemacht hat.
      
 * Er übersieht, er hat einen Fehler gemacht.S.-30

Indirekte Rede
Ist durch den Konjunktiv charakterisiert. Gewöhnlich ist auch Pronominalverschiebung. Es ändert man die Personalförm der Personal- und Possessivpronomina bei der Veränderung der direkten in die indirekten Rede. Hat Nebensatzform, wo die Endstellung des finiten Verbs wie bei eingeleiteten Nebensätze ist und hat auch Hauptsatzform,wo die Zweitstellung des finiten Verbs wie bei uneingeleiteten Nebensätze ist.  
z.B.: Sie sagt: „ Ich lese eine Dissertation.“
        
Sie sagt, sie lese/läse eine Dissertation.S.-33

Wenn die indirekte Rede die Form eines uneingeleiteten Nebensatzes hat, benutzt man Konjunktiv. Wenn die indirekte Rede im Form eines eingeleteten Nebensatzes ist  benutzt man der Indikativ.
Quelle: HELBIG, GERHARD / KEMPTER, FRITZ: Die uneingeleiteten Nebensätze: Leipzig: Enzyklopädie, 1981

S.-11, 15, 16, 17, 18,26, 28, 30, 33, 39, 40 = Seiten, wo die Beispile eingeführt sind.
Die Quelle der Beispielen: HELBIG, GERHARD / KEMPTER, FRITZ: Die uneingeleiteten Nebensätze: Leipzig: Enzyklopädie, 1981

Syntax – Verkehrsregeln der Sprache

5. Januar 2010

Martin Matous

Sprachen der Welt

Syntax – Verkehrsregeln der Sprache

Die Kenntnis dieser Wortklassen ist beim Studium der meisten indogermanischen Sprachen, z.B. Russisch, Italienisch, Französisch oder sogar Schwedisch, notwendig, denn diese Sprachen haben noch viele Flexionen bewahrt, die z.B. im modernen Englisch verschwunden sind. Die Einteilung der Wörter in einzelne Klassen wie Substantive, Pronomen, Adjektive, Verben und Partikeln besagt nun nicht notwendigerweise etwas über die Bedeutung der Wörter oder über ihre sinngemäße Anordnung im Satz.
Beim näheren Zusehen besteht natürlich eine gewisse Beziehung zwischen einigen dieser Wortklassen und bestimmten Bedeutungskategorien z.B. die Personennamen und di Bezeichnungen für Gegenstände Substantive. Eigenschafstbezeichnungen, die als Beschreibungen, d.h. in Verbindung mit Personen – oder Sachnamen, gebraucht werden, sind gewöhnlich Adjektive. Die meisten Verben bezeichnen Vorgänge oder Zustände. Wenn wir über diese grobe Einteilung hinausgehen, so stoßen wir auf eine Reihe von Umständen, die die Grenzlinien einer funktionalen Definition der Wortklassen in allen indogermanischen Sprachen verwischen.

Um eine Sprache sprechen, schreiben oder lesen zu können, müssen wir eine größere Anzahl von Ableitungswörter kennen, die gewöhnlich nicht in dem Wörterbüchern angeführt sind. Wir müssen noch nämlich wissen, unter welchen Umständen das Wort einer Sprache dem Wort in einer andern Sprache gleichwertig ist und wie die Bedeutung einer Aussage von der Anordnung der Wörter abhängt, ferner welche Ableitungswörter in einem bestimmten Zusammenhang zu verwenden sind.

Die Anarchie der Wörter

Ob ein Wort in einer Sprache einem Wort in einer andern genau oder weniger genau entspricht, hängt weitgehend von der Wortklasse des betreffenden Wortes ab. Die Zahlwörter sind am zuverlässigsten, auch Sachbezeichnungen und Wörter für konkrete Eigenschaften bitten wenig. Schwierigkeiten. Wenn in solchen Fällen Homophone vorkommen, ist es leicht, dies zu erkennen, und mit ein wenig gesundem Menschenverstand wird man einsehen, dass es nicht angeht, den metaphorischen Gebrach auf das Gebiet der fremden Sprache zu verpflanzen. So ist es unnötig zu betonen, dass Ausdrücke wie dreh die Mutter fest (Schraub – Mutter) nicht korrekt in eine Fremdsprache übersetzt werden können, indem man einfach die entsprechenden Wörter in einem kleinen Wörterbuch nachschlägt.
Die launenhaftesten Wörter in den europäischen sprachen sind die Partikeln, insbesondere di Präpositionen (zu, mit, für) und die Bindenwörtern wie und, weil, obschon. Mit Partikeln erheben sich drei Arten von Schwierigkeiten.

1. einmal werden die Partikeln in allen Sprachen besonders häufig benutz.
2. die Bedeutung von einer Partikeln kann mehrere Bedeutungen in anderen Sprachen haben
3. zwei Partikeln können gleicher Bedeutung für verschiedene Situationen dienen.

Für Partikeln ist typisch dass sie für mehrere Klasse von Situationen dienen können. So kommt z.B. die Präposition mit hauptsächlich in zwei Situationen vor. Erstens – einmal hat sie eine instrumentale Bedeutung, z.B. wenn wir eine Büchse mit einem Büchsenöffner öffnen. Die zweite Bedeutung ist die der Begleitung, z.B. wenn wir mit einem Freund ist Theater gehen. Auch di Partikel als hat zwei Verwendungsweisen, wie die beispiele er ist älter als ich und als er kam zeigen. Die Sprache können wir gut Beherrschen wenn wir erkennen, wann eine Partikel ihre charakteristische Bedeutung hat. Dazu brauchen wir aber ein offenes Auge und ein waches Gefühl.

In deutsche Sprache können wir auch die Präpositionen durch ihre Grundbedeutung auf Ort, Zeit, Bewegung, Beziehung und Mittel unterschieden.

1. Die Präpositionen des Ortes – über, unter, vor, hinter, unter, in, um, herum, zwischen, außerhalb, nach, auf, zu, gegenüber
2. Die Präpositionen der Bewegung – von, ab, in, hinein, durch, hindurch, hinaus, vorbei, über, entlang, unter.
3. Die Präpositionen des Mittels – von, mit, durch, für
4. Die Präpositionen der Zeit – um, nach, seit, vor, bis, am, während
5. Die Präpositionen der Beziehung – anstatt, hinsichtlich, trotz, wegen, mit, im Falle von, zugunsten, außer, gegen, nach

Wortfolge

Für jeden Deutschsprachigen, der eine fremde Sprache erlernen will, sind die regeln der Wortfolge sehr wichtig, da sie in den meisten anderen Sprachen, mit Ausnahme des Holländischen und in gewisser Hinsicht des Skandinavischen, stark von denen des Deutschen abweichen.
In einer einfachen Aussage wie ein Baum stürzte auf die Bahnlinie geht das Subjekt dem Verb voran. Diese Wortfolge gilt jedoch nur, wenn kein weiteres Wort oder kein weiterer Satzteil am Anfang steht. In solchen Hauptsätzen gilt nämlich die Regel: Das konjugierte Verb kommt stets an zweiter stelle. Tritt also ein Adverb, ein Objekt oder irgendein anderer Satzteil an die erste Stelle, so muß das Subjekt unmittelbar dem konjugierten Verb folgen, deshalb es kommt zu einer sogenannten Umkehrung: Vor zwei Jahren stürzte ein Baum auf die Bahnlinie. Das gilt für alle germanischen Sprachen außer Holländisch.

Für die Stellung von Verb und Objekt in einfachen Aussagen und in komplexen Sätzen, die aus zwei oder mehr durch Bindewörter zusammengefügten Aussagen bestehen, gibt es im Deutschen und Holländischen verschiedene Regeln. In einfachen Aussagen mit nur einem Verb folgt das Objekt dem Verb und dem Subjekt. Das gilt für alle germanischen Sprachen.

Z.B. der alte Professor hielt einen Vortrag
Subjekt Verb Objekt

Oder mit Umkehrung:

Um fünf Uhr hielt der alte Professor einen Vortrag
Zeitbestimmung Verb Subjekt Objekt

In einigen Sprachen ist di Stellung der Adverbien oder der adverbialen Ausdrücke streng geordnet, je nachdem, ob sie Zeit, Ort, Art, und Weise oder Zweck ausdrücken. In den germanischen Sprachen außer dem Englischen steht z.B. eine Zeitbestimmung vor irgendeinem andern adverbialen Ausdruck. Im Deutschen kann ein Adverb auch zwischen einem Verb und seinem Objekt eingeschoben werden. In allgemeinen treten adverbiale Ausdrücke entweder an den Anfang oder an den Schluss, ihre Anordnung untereinander weicht in den einzelnen sprachen voneinander ab.
In allen germanischen und romanischen Sprachen kann man durch Umkehrung von Subjekt und Verb eine Frage bilden z.B. Haben Sie im Sinn, dieses Kapitel zu Ende zu Lesen? Bloße Umkehrung von Subjekt und Verb machen aus einer Aussage eine Frage.

Wenn man eine Frage stellt, um Auskunft über irgendetwas zu bekommen, wird ein Fragepronomen gebracht: wann, warum, wo, wie, weshalb. Diese Fragepartikel tritt an den Anfang der Frage, ändert aber im Übrigen die Wortfolge der Frage nicht. Es sind noch weitere Möglichkeiten um die Frage zu bilden. Wenn wir nach dem Subjekt fragen, gebrauchen wir wer oder was, welcher, ohne die Wortstellung zu ändern. Diese Art der Fragestellung ist in allen romanischen und germanischen Sprachen möglich.
In Gespräch können wir auch durch den steigenden oder fallenden Ton allein schone eine Frage andeuten, auch wenn wir die in einer gewöhnlichen Aussage benutzen
Im Drama und im Roman wird manchmal von der Tatsache Gebraucht gemacht, dass ein Fremder oft die Vorstellung seiner Muttersprache auf die Fremdsprache überträgt, wodurch eine komische Wirkung erzielt wird. Wenn wir eine Sprache lernen, müssen wir verschiedene Fertigkeiten erwerben, so z.B. den richtigen Gebrauch der Wörter und ihre richtige Anordnung. Es ist selten ratsam, zwei Fertigkeiten zur gleichen Zeit erlernen zu wollen. So wird es der taxregeln der fremden Sprache mit speziellen Übungen der syntaktischen Übersetzung einzuprägen. Wenn wir Englisch lernen, übersetzen wir den Satz: Warte nicht, wenn ich nicht bald komme in die englische Wortfolge: Tu nicht warten, wenn ich tu nicht kommen bald. Beispiele, in denen Alliterationen vorkommen oder in denen etwas Neues ausgesagt wird, sind leichter im Gedächtnis zu behalten als Wortgruppen ohne einen gefühlsbetonten Inhalt.

Die Schwere Kunst des guten Stils

Weitschweifigkeit, Pomp und ungenaue Ausdrücke sind die hauptsächlichen Feinde eines guten Stils, der allein den Leser auf die Dauer interessiert. Man muss sich jedoch gleich von Anfang an bewusst sein, dass ein klarer, wirksamer Stil eine harte Arbeit verlangt. Wichtige Regeln sind z.B.:

1. ein vollgültiges Verb anstatt eines Substantivs, verbunden mit einem leeren Verb zu wählen.
2. sich mit einfachen Präpositionen und Adverbien und vermeide di papierenen und langatmigen Wendungen begnügen
3. vorsichtig sein auf die Bildung von Wörtern
4. Nebensätze verkürzen und Partizipialsätzen vorzuziehen
5. Nicht lange Sätze benützen es ist besser einen kurzen Satz zu wählen, weil es übersichtlicher ist.

z.B. Die Vollziehung der Trauung des glücklichen jungen Paars durch den Bischof fand in Münster statt. Zweifellos ist es ein hölzerner Satz. Wir bekommen ein anschaulicheres Bild und einen einfacheren Satz, wenn wir ein volles Verb einführen: Die Trauung des glücklichen jungen Paares durch den Bischof wurde in Münster vollzogen, aber nun liegt eine passive Wendung vor, die wir lieber vermeiden wollen. Unser nächster Schritt bringt uns unserm Ziel schon bedeutend näher: Der Bischof traute das glückliche junge Paar im Münster.

Frederic Bodmer – Die Sprachen der Welt
Referat – Viertes Kapitel – Syntax – Verkehrsregeln der Sprache Seiten – 118-159
1997 Lizenzausgabe für Parkland Verlag, Köln.
Herstellung: MECO Buchproduktion, Dreieich
Satz und Layout: Druckdienst AG, Zürich
Umschlagentwurf: Klaus Dempel
Druck und Bindung: Graphischer Großbetrieb Pößneck
ISBN 3-88059-880-0

Die Partizipialkonstruktion

21. Dezember 2009

Die Partizipialkonstruktion
Der Partizipialsatz

Martina Kvášová

Partizipialkonstruktionen (oder Partizipialsätze) sind keine eigentlichen Nebensätze. Anstelle eines finiten Verbs haben sie ein Partizip. Sie erfüllen aber die gleiche Funktion wie Nebensätze und bilden zusammen mit einem Hauptsatz ein Satzgefüge.  Partizipialkonstruktionen werden vor allem im gehobeneren Sprachgebrauch verwendet.

Partizipialkonstruktion und Nebensatz

Die Partizipialkonstruktionen haben mit den Nebensätzen gemeinsam, dass ihr Partizip durch die gleichen Satzglieder (Objekte und Adverbialbestimmungen) erweitert werden kann oder muss wie das finite Verb des Nebensatzes:

Eine Krankheit vortäuschend, musste er nicht zur Schule gehen.

Weil er eine Krankheit vortäuste, musste er nicht zur Schule gehen.

In Paris angekommen, suchten wir zuerst ein Hotel.

Nachdem wir in Paris angekommen warwn, suchten wir zuerst ein Hotel.

Aus dem gefängnis entlassen, überfiel er gleich eine Tankstelle.

Nachdem er asu dem Gefängnis entlassen worden war, überfiel er gleich eine Tankstelle.
Die Partizipialkonstruktionen unterscheiden sich u.a. dadurch von den Nebensätzen, dass sie kein Subjekt haben. Das zum Partizip gehörende Subjekt kann aber immer aus dem Hauptsatz abgeleitet werden. Es ist in der Regel identisch mit dem Subjekt des Hauptsatzes. Siehe Beispiele oben.

Funktion

Partizipialkonstruktionen sind Attributsätze oder Adverbialsätze.

Attributsatz
Partizipialkonstruktionen können die Funktion eines Attributsatzes haben. Dies ist der Fall, wenn sie durch einen Relativsatz ersetzt werden können:

Der Schauspieler, in Deutschland geboren, wurde in Amerika ein Star. Der Schauspieler, der in Deutschland geboren war, wurde in Amerika ein Star.

Eine Medienkampagne, gerichtet auf Jugendliche, soll den Alkoholkonsum eindämmen.
Eine Medienkampagne, die auf Jugendliche gerichtet ist, soll den Alkoholkonsum eindämmen.

Adverbialsatz
Wenn eine Partizipialkonstruktion die Funktion eines Adverbialsatzes hat, kann sie durch einen solchen ersetzt werden:

In Paris angekommen, suchten wir ein Hotel.
Nachdem wir in Paris angekommen waren, suchten wir ein Hotel.

Auf Jugendliche gerichtet, hätte die Medienkampagne mehr Erfolg.
Wenn die Medienkampagne auf Jugendliche gerichtet wäre, hätte sie mehr Erfolg.

Zum Teil können Partizipialkonstruktionen nicht nur durch einen Adverbialsatz (mit während), sondern auch durch einen zweiten Hauptsatz ersetzt werden:

Eine Zigarette rauchend, schaute er aus dem Fenster.
Während er eine Zigarette rauchte, schaute er aus dem Fenster.
Er rauchte eine Zigarette und schaute aus dem Fenster.

Partizipialsätze können die folgenden Bedeutungen haben:

Temporal:
Eine Zigarette rauchend, schaute er aus dem Fenster.
Während er eine Zigarette rauchte, schaute er aus dem Fenster.

Modal:
Eine Krankheit vortäuschend, versucht er Mitleid zu erregen.
Indem er eine Krankheit vortäuscht, versucht er Mitleid zu erregen.

Kausal:
Von der Ungerechtigkeit des Gerichtsentscheides überzeugt, legte er gegen das Urteil Berufung ein.
Weil er von der Ungerechtigkeit des Gerichtsentscheides überzeugt war, legte er gegen das Urteil Berufung ein.

Konditional:
Verglichen mit anderen Vorschlägen, ist eure Lösung die beste.
Wenn eure Lösung mit anderen Vorschlägen verglichen wird, ist sie die beste
.

Konzessiv:
Obwohl von allen Parteien bekämpft, wurde das Referendum angenommen.
Obwohl es von allen Parteien bekämpft wurde, wurde das Referendum angenommen.

Gleichzeitigkeit und Vorzeitigkeit, Aktiv und Passiv

Partizipialkonstruktionen können mit dem Partizip Präsens und dem Partizip Perfekt gebildet werden. Abhänging von der Art des Partizip sind sie aktivisch oder passivisch und drücken sie Gleichzeitigkeit oder Vorzeitigkeit in Bezug auf den Hauptsatz aus.

Partizip Präsens: gleichzeitig, Aktiv
Partizipialkonstruktionen mit einem Partizip Präsens drücken gewöhnlich Gleichzeitigkeit aus. Sie können durch einen Nebensatz im Aktiv ersetzt werden:

Eine Zigarette rauchend schaute er aus dem Fenster.
Während er eine Zigarette rauchte, schaute er aus dem Fenster.

Eine Krankheit vortäuschend, versucht er Mitleid zu erregen.
Indem er eine Krankheit vortäuscht, versucht er Mitleid zu erregen.

Partizip Perfekt intransitives Verb: vorzeitig, Aktiv
Partizipialkonstruktionen mit einem Partizip Perfekt eines intransitiven Verbs drücken gewöhnlich Vorzeitigkeit aus. Sie können durch einen Nebensatz im Aktiv ersetzt werden:

In Paris angekommen, suchten wir ein Hotel.
Nachdem wir in Paris angekommen waren, suchten wir ein Hotel.

Durch die Krise völlig verarmt, mussten sie das Haus verkaufen.
Weil sie durch die Krise völlig verarmt waren, mussten sie das Haus verkaufen.

Partizip Perfekt transitives Verb: Passiv, gleichzeitig oder vorzeitig
Partizipialkonstruktionen mit einem Partizip Perfekt eines transitiven Verbs können durch einen Nebensatz im Passiv ersetzt werden. Je nach Sichtweise und Art des Verbs kann Vorzeitigkeit oder Gleichzeitigkeit ausgedrückt werden.

Aus dem Gefängnis entlassen, überfiel er eine Tankstelle,
Nachdem er aus dem Gefängnis entlassen worden war, überfiel er eine Tankstelle.

Unpersönliche Wendungen:

Häufig kommen unpersönliche Wendungen vor, die aus einer Adverbialbestimmung und einem Partizip Perfekt bestehen:

kurz gesagt, streng genommen, damit verglichen

Sie können durch einen Konditionalsatz mit wenn ersetzt werden. Das zum Partizip gehörige Subjekt ist nicht das Subjekt des Hauptsatzes, sondern das unpersönliche man:

Streng genommen ist diese Lösung nicht richtig.
Wenn man es streng nimmt, ist diese Lösung nicht richtig.
Er ist, milde ausgedrückt, ein Trottel.
Er ist, wenn man es milde ausdrückt, ein Trottel.

Solche unpersönlichen Wendungen kommen vor:

  • mit einigen Verben des Sagens:
    sehr milde ausgedrückt, allgemeiner gesagt, anders formuliert usw.
  • mit einigen Verben des Betrachtens und (geistigen) Sehens:
    von diesem Standpunkt aus gesehen, so betrachtet, grob geschätzt, streng genommen, damit verglichen usw.

Verkürzte Partizipialkonstruktion
Absoluter Akkusativ

Eine besondere Art der Partizipialkonstruktion sind Konstruktionen, bei denen die relativ bedeutungslosen Partizipien habend, haltend weggelassen werden:

Die Hände in den Taschen, gab der Junge widerwillig Antwort.
( Die Hände in den Taschen haltend, gab der Junge widerwillig Antwort.)
Den Zwicker auf der Nasenspitze, sah sie ihn streng an.
(Den Zwicker auf der Nasenspitze habend, sah sie ihn streng an.)
Der Journalist stürzte auf ihn zu, Kugelschreiber und Notizblock im Anschlag.
( Der Journalist stürzte auf ihn zu, Kugelschreiber und Notizblock im Anschlag haltend.)
Eine solche verkürzte Partizipialkonstruktion wird auch „absoluter Akkusativ“ genannt.

Quellen:

HELBIG, G.-BUSCHA, J.: Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Berlin und München: Langenscheid 2001( Seiten 583-590)

http://www.canoo.net/services/OnlineGrammar/Satz/Komplex/Form/Partizip.html

Satzgliedstellung, Satznegation, Satzteilnegation

20. Dezember 2009

David Stašek

KCJ/GRN2

Mgr. Matušková Lenka, Ph.D.

Satzgliedstellung

Satzglieder, Teile von Satzgliedern und Teilsätze stehen nicht beliebig oder gar willkürlich nebeneinander. Ihre Stellung ist durch Regeln bestimmt, die allerdings sehr unterschiedlichen Ebenen entstammen und häufig in Konkurrenz zueinander stehen. Genau dies hat ihre Beschreibung häufig zum Problem gemacht.

Hauptstellungstypen in einfachen Satz

Man unterscheidet Kernsätze, Stirnsätze und Spannsätze.

Der Kernsatz

Hier steht das Verb an der zweiten Stelle. Im Falle von mehrgliederigen Prädikaten steht der infinite Prädikätsteil am Satzende und bildet mit dem finiten Teil die Satzklammer oder den Satzrahmen. Kernsätze kommen vor als Aussagesätze, Ergänzungsfragesätze, Entscheidungsfragesätze in Aussageform, Ausrufesätze und uneingeleitete Nebensätze.

Z.B. Wohin fährst du?

Der Stirnsatz

Das Verb steht an der ersten Stelle des Satzes, es hat also Spitzen- oder Stirnstellung. Sie kommen vor als Entscheidungsfragsätze, Aufforderungssätze, Ausrufesätze, uneingeleitete Nebensätze und uneingeleitete irreale Wunschsätze.

Z.B.  Kommt ihr ins Kino mit?

Der Spannsatz

Das finite Verb steht an der letzten Stelle, also am Satzende. Spannsätze kommen vor als konjunktional eingeleitete Nebensätze, eingeleitete irreale Wunschsätze, Relativsätze sowie Ausrufesätze mi teinem Fragepronomen oder Frageadverb.

Z.B. Wenn sie doch Zeit hätte!

Satznegation und Satzteilnegation

Satznegation – bei der Satznegation können wir sehen, dass die Negationspartikel NICHT sich auf den Sachverhalt des gesamten Satzes bezieht.

Satzteilnegation – hier bezieht sich die Negationspartikel nur auf einen Teil des Satzes.

Beisipel  der Satznegation : Ich erhole mich in Bayern NICHT.

Bei der Satznegation steht die Negationspartikel NICHT am Satzende. (mit Ausnahmen)

Beispiel der Satzteilnegation : Nicht ich erhole mich in Bayern.

Bei der Satzteilnegation steht die Negationspartikel NICHT unmittelbar vor dem negierten Satzglied.

Die Unterscheidung von Satznegation und Satzteilnegation nicht so einfach, weil in der gesprochenen Sprache Akzentsetzung und Intonation eine wesentliche Rolle spielen.

Man sagt z.B. : Ich erhole mich in Bayern nicht und Ich erhole mich nicht in Bayern.

Ich erhole mich in Bayern nicht ist eindeutig Satznegation, ich erhole mich nicht in Bayern ist Satznegation nur, wenn das Adverbial in Bayern betont wird.

Besonderheiten der Stellung von nicht

Einige Besonderheiten bei der Stellung von NICHT sind zu beachten :

1.) Im Akkusativ muss die Negationspartikel bei Temporalangaben nachgestellt werden :

Sie sahen sich den ganzen Tag NICHT

Dagegen ist die Negationspartikel bei Temporalangaben in Präpositionalform umstellbar :

Das Flugzeug landet vor 20 Uhr nicht / nicht vor 20 Uhr.

2.) NICHT steht vor dem Modaladverb, aber hinter dem Modalwort :

Er kommt NICHT pünktlich. (Modaladverb)

Er kommt sicherlich NICHT. (Modalwort)

3.) In Satzgefügen, die mit bevor, bis ,ehe eingeleitet werden, steht bei Voranstellung des Hauptsatzes NICHT im Hauptsatz :

Sie fährt nicht, bevor die Arbeit abgeschlossen ist.

Steht hingegen der Nebensatz voran, wird NICHT im Haupt- und Nebensatz realisiert :

Bevor die Arbeit NICHT abgeschlossen ist, fährt sie NICHT.

4.) NICHT steht bei der Satzverneigung vor temporalen Adverbien, die nicht chronologisch einordnen (sofort, rechtzeitig), aber hinter temporalen Adverbien, die chronologisch einordnen (gerstern,heute usw.) :

Er kam NICHT rechtzeitig.

Er kam gestern NICHT.

Ausnahme ist BALD :

Obwohl es nicht chronologisch eingeordnet ist, sagen wir Er kam bald nicht mehr.

5.) Stehen Einteilungsahlen nicht im Vorfeld, sondern im Mittelfeld bzw. Am Satzende, muss die Negationspartikel dahinter stehen :

Das ist erstens nicht meine Meinung und zweitens nicht das heutige thema.

6.) Die Stellung der Negationspartikel kann schließlich die gesamte Satzaussage verändern :

Die „Aeroflot“ fliegt oft NICHT. (d.h., sie hat häufig Ausfälle)

Die „Aeroflot“ fliegt NICHT oft. (d.h., der Flugplan sieht nur wenige Flüge vor)

Ebenso kann die Intonation für die Satzaussage bestimmend sein :

– Satznegation (normale Intonation) :

Alle Angestellten waren nicht da. (niemand)

– Satzteilnegation (besondere Intonation)

Alle Angestellten waren nicht da. (nicht alle)
Quellen : Götze, Lutz / W.B. Hess-Lüttich : Grammatik der deutschen Sprache : Sprachsystem und Sprachgebrauch. München : Th. Knaur Nachf. Verlag, 1989

es sein denn, dass

20. Dezember 2009

Beispiele aus dem Program Cosmas II der IDS Mannheim:

Es sei denn, dass sich noch etwas anderes ergibt.

BRZ09/FEB.09780 Braunschweiger Zeitung, 20.02.2009; Taktikschulung für Reislinger

Es sei denn, dass Tesla sein Versprechen einlöst und ihren Roadster schon Mitte 2009 nach Europa schickt.

SOZ09/JAN.00664 Die Südostschweiz, 06.01.2009; Trotz Branchenkrise werden rund 170 Neuheiten erwartet

Diese Eigenart kann der Anschauende nicht oder schlecht zuordnen, es sei denn, er erfährt, dass die Herzkrankheit Guido Schaefers immer weiter fortschritt.

RHZ09/JUN.03271 Rhein-Zeitung, 03.06.2009; Ausstellung im Kloster

Michael Libich, NJHP2 2009/10

Irreale Konzessivsätze

19. Dezember 2009

Inhalt:

  1. Zusammenfassung
  2. Konzessivsätze und irreale Konzessivsätze
  3. Vergleich mit realen Konzessivsätzen
  4. Beispiel aus der Presse
  5. Quellen

Zusammenfassung:

In diesem Referat geht es um die irrealen Konzessivsätze. Es werden die einzelnen Konzessivsätze (reale und irreale) erklärt und danach verglichen, damit die Unterschiede sichtbar werden. Die Häufigkeit dieser Sätze wird durch einige Beispiele aus der Presse belegt.

Konzessivsätze

Die Konzessivsätze, oder auch Einräumungssätze, bezeichnet man als auch Sätze des unzureichenden Grundes. Unzureichenden Grundes deswegen, weil sie dem Sachverhalt des Hauptsatzes entgegenwirken, aber nicht genug, um ihn zu verhindern

z.B.:       Obwohl der Kranke viele Medikamente nahm, verschlechterte sich sein Zustand.

Irreale Konzessivsätze

Konzessivsätze mit den Konjunktionen  auch wenn / selbst wenn / und wenn werden irreale Konzessivsätze genannt. Sie haben eine konditionale Nebenbedeutung. Sie nennen einen unzureichenden Grund der  irreal, hypothetisch oder auch  potentiell ist.

z.B.:       Auch wenn er ein Taxi genommen hätte, hätte er den Zug nicht mehr erreichen können.

Als zusätzliches Mittel der Betonung werden die Modalwörter  noch so verwendet.

z.B.:       Ich werde das nicht tun, und wenn man mich noch so darum bittet.

Häufig wird auch vom  Konjunktiv II Gebrauch gemacht. Mit der Verwendung von  sollen wird die Eventualität betont. Dabei müssen die beiden Teilsätze nicht immer den gleichen Modus haben.

z.B.:       Er hat tatsächlich vor weiter zu studieren, auch wenn er die Prüfung nicht bestehen sollte.

(Eventuell besteht er die Prüfung nicht.)

Durch die Zweitstellung des  finiten Verbes und durch eine deutliche  Sprecherpause zwischen den Teilsätzen wird eine gewisse Eigenständigkeit des nachgestellten Trägersatzes erreicht.

z.B.:       Und wenn er sich noch so anstrengt – er wird es nicht schaffen.

Es gibt auch Ausnahmen. Manchmal beschreiben Konzessivsätze mit auch wenn einen realen Sachverhalt. Auch wenn ist durch  obwohl ersetzbar.

z.B.:       Das Wetter bessert sich bestimmt, auch wenn (obwohl) es im Augenblick nicht danach aussieht.

Vergleich mit realen Konzessivsätzen

Im Gegenteil zu den irrealen Konzessivsätzen, nennen die realen Konzessivsätze einen tatsächlichen unzureichenden Grund.

Obgleich er mit dem Taxi fährt, kann er den Zug nicht mehr erreichen

(Er fährt mit tatsächlich mit dem Taxi, trotzdem kann er den Zug nicht mehr erreichen.)

X

Selbst wenn er mit dem Taxi fährt, kann er den Zug nicht mehr erreichen.

(Nehmen wir an, er fährt mit dem Taxi, auch in diesem Fall kann er den Zug nicht mehr erreichen.)

Ich muss über Ostern zu Hause bleiben, obgleich ich natürlich lieber verreisen würde.

(Er würde am liebsten verreisen, trotzdem muss er zu Hause bleiben.)

X

Ich würde über Ostern zu Hause bleiben, auch wenn ich verreisen könnte.

(Nehmen wir an, er könnte verreisen, auch in diesem Fall bleibt er zu Hause.)

Beispiele aus der Presse

„Selbst wenn die Antikorruptionskommission gute Arbeit leistet, liegt das letzte Wort für eine Anklageerhebung also immer noch bei Amos Wako.“

Kenyas Politiker amnestieren sich selbst, 14.11.2007 Neue Zürcher Zeitung

„Und wenn die Zeiten noch so hart wären, würde sich kaum jemand zur Wehr setzen.“

Thomas Müller: Wenn der Chef seine Angestellten ausspioniert, 2.11.2009 Basler Zeitung

„Auch wenn wir jetzt Autofahren, fliegen und heizen stoppen würden, hätte das nur einen sehr geringen Einfluss auf die Erwärmung!“

Olivia Kühni: El Niño kommt – und bringt auch der Schweiz spezielles Wetter, 3.08.2009 Basler Zeitung

„Auch wenn es im Herbst eine linke Mehrheit aus SPD, Grünen und Linken geben sollte, kann am Anfang eine Neuauflage der großen Koalition stehen.“

Guido Westerwelle: Entsetzt über den Linksrutsch der CDU, 26. April 2009 Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Auch wenn der Hund aus kurzfristig aufgetretenen Gründen unversorgt allein zu Haus wäre, kann man höchstens um (unbezahlten) Sonderurlaub bitten.“

Andrea Kummermehr: Mit Struppi ins Büro – darf ich das?, 03.09.2008 Bild

„Auch wenn Gunni da gewesen wäre, wäre er nicht der Vater gewesen, den man sich wünscht.“

Rena Beeg: Vater, wer bist du?, 25.10.2009 Bild

„Auch wenn das Datum schon abgemacht sein sollte, würde es nicht bekanntgegeben.“

Deutscher Botschafter muss antraben, 16.03.2009 Neue Züricher Zeitung

Quellen

Zielinski, Wolf-Dietrich; ABC der deutschen Nebensätze, München: Max Hueber Verlag, 1998

ISBN: 3-19-001340-3

Michael Libich, NJHP2 09/10

WO,DOCH

18. Dezember 2009

Wofur zahlt man eigentlich KFZ-Steuer, wo doch alles, was mit dem PKw zu tun hat, schon mit Steuern belegt wird.

Wieso úberhaupt Wechselschicht, wo doch fast jeder Arbeitnehmer lieber immer dieselbe Schicht hátte.

Warum sind die Schallplatten schwarz, wo doch jede andere Farbe moglich ist?

vašková

Dass Satz

16. Dezember 2009

dass

nominalisierung,verbalisierung

15. Dezember 2009

Nominalisierung, Verbalisierung, Gebrauch und Beispiele

In der deutschen Sprache gibt es die Möglichkeit, Sachverhalte oder Vorgänge verbal oder nominal auszudrücken. Es handelt sich eigentlich um Umtransformation des Satzes.

VERBALISIERUNG

Hinter dem Wort „verbal“ versteckt sich das Wort „Verb“. Verbale Sachverhalte oder Vorgänge werden folglich mit einem Verb ausgedrückt, entweder in einem Hauptsatz oder in einem Nebensatz.

NOMINALISIERUNG

nominal“ bedeutet  „Nomen“. Nominale Sachverhalte oder Vorgänge werden folglich mit einem Nomen ausgedrückt. In der Standartsprache findet der Nominalstil somit kaum Anwendung. Der Nominalstil wird ausschließlich in der Schriftsprache benutzt um komplizierte Aussagen und Sachverhalte insbesondere in politischen, oder wissenschaftlichen Texten zu formulieren. fahren – die Fahrt

  • arm sein – die Armut
  • küssen – der Kuss
  • studieren – das Studium
  • Verbalstil bedeutet Hauptsatz + Nebensatz.
  • Nominalstil = Hauptsatz.

KAUSALSÄTZE

wegen„, „aufgrund„, „aus“ und „vor„:

Ich konnte mich nicht rasieren, weil mein kapput wurde.

→Ich konnte mich nicht wegen der kapputes  nicht rasieren..
Heute bin ich in die Schule nicht gegangen, weil ich starke Kopfschmerzen hatte.

→Aufgrund starker Kopfschmerzen bin ich heute nicht in die Schule gegangen.

FINALSÄTZE

Die passenden Präpositionen lauten: “ zu „, “ für „, und “ zwecks „:

Man baut neue Fabriken, um neue Arbeitsplätze zu schaffen.
→Zwecks Schaffung neuer Arbeitsplätze baut man Fabriken.
Wir bauen so viel, um unseres Lebensstandarts zu erhöhen.
→Zwecks Erhöhung unseres Lebensstandarts bauen wir so viel.

KONDITIONALSÄTZE

Die passenden Präpositionen lauten: „bei“ (+Dativ), „mit“ (+ Dativ), „durch“ (+ Akkusativ), „ohne“ (+ Akkusativ), „im Falle“ (+ Genitiv) sowie „im Falle von“ (+ Dativ):

Wenn sich meine Mitarbeiter verspäten, dann ärgere ich mich.
→Im Falle einer Verspätung meiner Mitarbeiter ärgere ich mich.
Wenn du dich verbesserst, du bekommst eine Belohnung.
→Im Falle deiner Verbesserung bekommst du eine Belohnung

MODALSÄTZE

Die passenden Präpositionen lauten: „durch“ (+ Akkusativ), „unter“ (+ Akkusativ), „mit“ (+ Dativ) und „mittels“ (+ Genitiv).

Der Schüler löste die Aufgabe, indem er das Wörterbuch benutzte.
→Der Schüler löste die Aufgabe durch das Benutzen des Wörterbuchs.

TEMPORALSÄTZE

WENN UND ALS

Die passenden Präpositionen lauten: „an„, „bei„, „in“ und „mit„:

Als die Vorstellung begonnen hat, fühlte ich mich müde.
→Bei Beginn der Vorstellung fühlte ich mich müde..
Wenn uns Oma besucht, ist das Kind immer glücklich

→Bei Omas Besuchen ist das Kind immer glücklich.

WÄHREND

Die passende Präposition lautet: „während„:

Wenn Heike gekocht hat, telefonierte sie ständig.

→Während des Kochens telefonierte Heike ständig.

.
Wenn die Mutti aufräumt, machen die Kinder ihre Hausaufgaben.

→Während des Aufräumens der Mutti machen ihre Kinder ihre Hausaufgaben.

BIS

. Die passende Präposition lautetet: „bis zu„:

Ich habe in Münster gelebt, bis ich heiratete.

→Bis zu meiner Hochzeit habe ich in Münster gewohnt.

Das Freibad hat bis 20:00 Uhr geöffnet, bis die Badesaison beendet hat.

→Bis zum Ende der Badesaison hat das Freibad bis 20:00 Uhr geöffnet

. NACHDEM

Die passende Präposition lautet: „nach

Nachdem Hugo kurz überlegen hatte, küsste er sie das erste Mal.

→Nach kurzem Überlegen küsste Hugo sie das erste Mal.

Nachdem das Kind die Hausaufgaben gemacht hat, darf mit seinen Freunden spielen.

→Das Kind darf nach den Hausaufgaben mit seinen Freunden spielen.

BEVOR

Die passende Präposition lautet: „vor

Bevor er starb, schrieb er sein bekanntestes Werk..
→Vor seinem Tode schrieb er sein bekanntestes Werk.

SOBALD

Die passenden Präpositionen lauteten: „gleich nach“ oder „sofort nach„:

Hauptsatz mit einer Präposition-Nomen-Konstruktion als temporale Angabe
Sobald ich den Wagen gewäscht habe, mähe ich den Rasen.

→Gleich nach der Wagenwäsche mähe ich den Rasen.

SEITDEM

Die passenden Präpositionen lauteten: seit

SOLANGE

Eine temporale Angabe kann auch mit einer Präposition-Nomen-Konstruktionen formuliert werden. Die passenden Präpositionen lauteten: „während„:

Er wartete unter einem Baum, so lange der Regen dauerte.

→Während des dauernden Regen wartete er unter einem Baum.

Der Schnee bleibt liegen, solange der Winter dauert.
→Während des ganzen Winters bleibt der Schnee liegen.

KONZESSIVSATZ

Eine konzessive Angabe kann auch mit einer Präposition-Nomen-Konstruktionen formuliert werden. Die passenden Präpositionen lauten: „trotz“ und „ungeachtet“ (beide + Genitiv):

Obwohl er stark erkältet ist, geht der Angestellte heute arbeiten.

→Trotz seiner starken Erkältung geht der Angestellte heute arbeiten.

Obwohl ich ihm schon geholfen habe, schaffte er das nicht.

→Trotz meiner Hilfe hat er das nicht geschafft.

KONSEKUTIVSATZ

konsekutive Angabe kann auch mit einer Präposition-Nomen-Konstruktionen formuliert werden. Die passenden Präpositionen lauten: „infolge“ (+ Genitiv) oder „infolge von“ (+ Dativ):

Es war grosse Hitze, deshalb starben viele ältere Menschen.
→Infolge der großen Hitze starben viele ältere Menschen.

Irreale Konsekutivsätze

12. Dezember 2009

Irreale Konsekutivsätze

 

In den irrealen Konsekutivsätzen gibt es die Konjunktion als daß und das Korrelat zu im Hauptsatz.

Da wird im Prinzip der Konjunktiv gebraucht. Die Konjunktivformen erscheinen aber nur im Nebensatz. Außerdem kommt im Konsekutivsatz gelegentlich auch der Indikativ mit irrealer Bedeutung vor. Die Bedeutung des Irrealis wird bereits durch die Konjunktion (als daß) und das Korrealt (zu) signalisiert und der Konjunktiv die Aussage nur zusätzlich unterstreicht.

Für die Äußerung der Gegenwart benutzt man: Konjunktiv Präteritum und Indikativ Präsens und für die Äußerung der Vergangenheit benutzt man: Konjunktiv Plusquamperfekt und Perfekt.

Die gleiche Bedeutung hat auch der verneinte Konsekutivsatz mit so daß.

 

Beispiele:

Gegenwart – Das Wasser ist zu kalt, als daß man darin baden könnte/kann.

                     Das Wasser ist so kalt,  daß man nicht darin baden kann.        

 

Vergangenheit – Das Wasser war zu kalt, als daß man darin hätte baden können/ man darin baden konnte. 

                           Das Wasser war so kalt, daß man nicht darin baden konnte.  

Aber auch die alternierende Infinitivkonjunktion um…zu hat irreal-konsekutive Bedeutung. Die Konjunktionen als daß, so daß und die Infinitivkonjunktion um…zu drücken in Verbindung mit dem Modalverb können aus, dass der Nebensatz/Infinitiv – Sachverhalt als Folge nicht realisiert werden kann. Das Subjekt des Nebensatzes/Infinitivs ist oft nicht identisch mit dem Subjekt des Hauptsatzes, beim Infinitiv ist die Nicht-Identität jedoch beschränkt auf das Vehältnis zwischen einem unbelebten Subjekt im Hauptsatz und dem unbestimmt-persönlichen Subjekt (= man) im Infinitiv.

Der Nebensatz ist immer nachgestellt, aber der Infinitiv muß nicht nur nachgestellt sondern auch vorangestellt sein (bei vorangestelltem Infinitiv kann im Hauptsatz an erster Stelle das fakultative Korrelat dazu stehen), z.B.: Um sich noch umstellen zu können, (dazu) ist er zu alt.

Die Unmöglichkeit der Realisierung des Sachverhalts im Nebensatz/Infinitiv im irrealen Konsekutivsatz ist abhängig:

– von einem im Hauptsatz angegebenen Übermaß einer Eigenschaft (mithilfe zu)

            – bei der Identität der Subjekte in Gegenwart:

            1) Er ist zu alt, als daß er sich noch umstellen könnte (umstellen kann).

            2) Er ist zu alt, um sich noch umstellen zu können.

            – bei der Nicht-Identität der Subjekte in der Vergangenheit:

            1) Der See war zu kalt, als daß man darin hätte baden können (baden konnte).

            2) Der See war zu kalt, um darin baden zu können.

– von einem im Hauptsatz angegebenen zu geringen Maß einer Eigenschaft (mithilfe nicht genug)

            – bei der Nicht-Identität der Subjekte in Gegenwart:

            1) Die Straße ist nicht breit genug, als daß man einen gesonderten Radweg anlegen könnte (anlegen kann).

            2) Die Straße ist nicht breit genug, um einen gesonderten Radweg anlegen zu können.

            – bei der Identität der Subjekte in der Vergangenheit:

            1) Er hatte nicht genug Kraft (oder: nicht Kraft genug), als daß er seinen Gegner hätte besiegen können (besiegen konnte).

            2) Er hatte nicht genug Kraft (oder: nicht Kraft genug), um seinen Gegner besiegen zu können.

Wir können auch das Modalverb können mit anderen verbalen Ausdrücke der Potentionalität ersetzen:

Z.B.: Er ist zu alt, als daß er noch imstande ist/wäre (um noch imstande zu sein), sich umzustellen.

Wenn wir einen unpersönlichen Ausdruck der Potentionalität benutzen, ist nur der Nebensatz und nicht der Infinitiv möglich:

Z.B.: Er ist zu alt, als daß es (für ihn) noch möglich ist/wäre, sich umzustellen.

Es ist auch möglich den Infinitiv ohne den einleitenden Konjunktionsteil um zu verwenden.

Z.B.: Er ist zu alt, sich noch umstellen zu können.

Quellen:

– BUSCHA, Joachim: Lexikon deutscher Konjuktionen. Verlag Enzyklopädie, Leipzig (1989), S. 32-34.

– BUSCHA, Joachim/HELBIG, Gerhard: Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Verlag Enzyklopädie, Leipzig (1993), S. 204-205.

– BUSCHA, Joachim/HELBIG, Gerhard: Übungsgrammatik Deutsch. Verlag Enzyklopädie, Leipzig (1992), S. 92-93.

Belege aus der Beletristik:

MANN, Klaus: Kind dieser Zeit. Nymphenberger Verlagshandlung GmbH, München (1965).

-Es hatte für mich einen Reiz, in den sich aber zuviel Beunruhigung mischte, als daß eine echte Vertraulichkeit jemals zwischen uns aufgekommen wäre. (Seite 245)

ZWEIG, Stefan: Sternstunden der Menschheit. Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main (1964).

Zu spät, als daß die Zeitungen die offizielle Mitteilung bringen könnten, kommt die ersehnte Nachricht. (Seite 171)

Zu nahe ist der Feind, zu unsicher und zu erregt die Seele der Stadt, als daß sie Schlaf fände in so entscheidendem Augenblick. (Seite 94)

PERUTZ, Leo: Der Meister des Jüngsten Tages. Knaur, München (1995).

Zu spät für heute, um zu dem Spaniolen hinaufzugehen. (Seite 152)

Konjunktiv weil im heutigen Deutsch

3. Dezember 2009

Die agrumentative Konjuktion weil hat kausale Bedeutung. Sie hat das semantische Merkmal-Grund. Das Verstehensproblem des Hörers soll durch eine Begründung behoben werden, insbesondere wenn eine solche Begründung durch eine Frage erbeten worden ist. Mit dem nachfolgenden Beispiel einet weil- Juktion soll die angenommene Frage beantwortet werden: Warum gibt es Tag und Nacht?

Es gibt Tag ud Nacht,                 weil           die Erde sich dreht.

Hätte jemand die voraufgehende Frage im Dialog ausdrücklich gestellt, so wäre die Basis es gibt Erde eigentlich nicht nötig, sie wäre dann ja semantisch in der Frage enthalten und könnte als redundant angesehen werden. Die anschlisende kasale Konjuktion gibt nun jedenfalls für diesen- her als erklärungsbedürftig angesehen Sachvelhaten den Grund an, enthalten in dem satzförmigen, klammerförmigen Adjunkt weil die Erde sich dreht.

Die Konjuktion weil teilt ihre kausale Bedeutung mit der Präposition wegen. Zum vergleich:

Konjuktion weil:

Man kann das Museum nicht besuchen, weil es renoviert wird.

Präposition wegen:

Das Museum ist wegen Renovierung geschlossen.

Mit unserer verbalen Ausdruckweise ist  weil ein etwas umständicheres Äquivalent der knapperen wegen Juktion, die vom fachsprachlichen Nominastil bevorzugt wird.

Nur mit der Konjuktion weil kann man auf eine Warum Frage antworten. Die nachfolgenden Beispiele sind daher als Dialogausschnitte zu verstehen:

Warum wollen Sie Deutsch lernen? Weil diese Sprache so leicht ist.

Weshalb ist Deutsch so leicht? Weil es klare Strukturen hat.

In all diesen Beispielen wird mit Hilfe der Konjuktion weil zwischen der jeweiligen Basis und dem jewaligen Adjunkt eine kausal Beziehung hergestellt, so das der Hörer die Bedeutung des Adjunkts als Grund für die Bedeutung der Basis verstehen kann.

Der Nebensatz gibt den Grund für den Sachverhalten im Hauptsatz an. Der Nebensatz kann als selbstständiger Satz. Als Antwort auf eine direkte Frage stehen.

Er kommt nicht zum Untericht, weil er krank ist.

Warum ist er nicht gekommen? Weil er krak ist.

 

Zwischen zwei Teilsätzen besteht ein Begründungsverhältnis,im wesentlichen wird im Kausalsatz die Ursache für das im Hauptsatz gennante Geschehen,das Motiv für eine Handlung oder der logische Grund für eine Aussage angegeben. Als Anschlusmittel für Kausalsätze dienen vor allem da und weil.

z.B. Da/Weil eine Baustelle eingerichtet wird, gibt es eine Umleitung.

Zwischen da und weil bestehen, obwohl sie austauschbar sind, feine Unterschiede: Weil wird vor allem dann verwendet, wenn das im Nebensatz gennante Geschehen verhältnismäsig gewichtet oder neu ist,der Nebensatz steht dann überwiegend hinter dem Hauptsatz. Dagegen wird da häufig verwendet, wenn das im Nebensatz gennante Geschehen ohne besonderen Gewicht oder schon bekannt ist. Auserdem kann nur mit einem  weil eingeleiteten Satz auf eine Warum-frage geantwortet werden und nicht mit da eingeleiteten Satz.

z.B. Warum warst du nicht im Theater? Weil ich den Zug verpast habe.

       Nicht: Da ich den Zug verpast habe.

Der semantische Unterschied wird am deutlichsten bei den sogennanten replikativen Schlüssen. Vieleicht kann weil ohne wesentliche Bedeutungsveränderung durch da ersetz werden. Dreht man aber das Kausalverhältnis um, so bekommt man nun für da einen interpretierbaren Satz.

Hier wird aus der Folge-Karl bremst auf die Ursache-ein Baum leigt auf der Strase zurückgeschlossen. Wegen der verkehrten Schlusrichtung nennt man solche Schlüsse replikativ.

z.B. Da Karl bremst, liegt ein Baum auf der Strase.

Ein weiterer Unterschied besteht in der verkürzten begründenden Antworten.

z.B. Warum kommt er nicht? Weil er krank ist.

       Nicht: Da er krank ist.

Bei dieser Antwort in Form einer Elipse ist nur weil möglich.

Weil-Sätze können mit den Pronominaladerbien darum, deshalb und deswegen als Korrelate an den übergeordneten Satz angebunden sein. Die Anbindung kann sowohl bei vor- wie bei nachgestellten Adverbialsatz erfolgen. Der Bezug von weil- Sätzen auf Pronominaladverbien ist ziemlich unbeschränkt möglich. Zu den Pronominaladverbien gehören die morphologisch verwandten Frageadverbien warum, weshalb, weswegen mit denen der Inhalt von weil- Sätzen erfragt werden kann.

z.B. Karl bremmst deswegen, weil ein Baum auf der Strase liegt.

        Weil ein Baum auf der Strase liegt, deshalb bremst Karl.

 

 

 

 

 

Quelle:

Dudenverlag von Bibliographisches Institut, Konrad Alexander Friedrich Duden, Mannheim-

Duden- Die Deutsche Rechtschreibung

Duden- Deutsches Universalwörterbuch

Deutsche Gramatik von Bernard Helvit und Joachim Buscha von Langenscheidt Verlag.

Hložková Marcela